Jugendliche und ihre Eltern in Therapie und Beratung

20. – 21. November 2026

Schlosshotel Mondsee

Tagung zum fachlichen Austausch mit Kolleg:innen, nationalen und internationalen Expert:innen in einem gemütlichen Rahmen, verbunden mit dem wunderschönen Ambiente des vorweihnachtlichen Salzkammergutes. 

Namhafte Kolleg:innen liefern Inputs zu Fragestellungen aus der Kinder- und  Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Beratung. Ängste, Autismus, Schulvermeidung, Trauma, Resilienz, Tod und Verlusterfahrungen, ADHS, Aggression, Trennung und Patchwork werden ebenso thematisiert wie unterschiedliche Arbeitssettings (Einzel-, Familientherapie, Elterncoaching, Psychoedukation und Gruppentherapie).

ReferentInnen

Sebastian Baumann
Stefan Geyerhofer
Lena Holubowsky
Jennifer Kernreiter
Kornelia Kofler
Petra Laimer-Schroll
Susanna Neueder
Elisabeth Ritter-Venier
Wilhelm Rotthaus
Leonhard Thun-Hohenstein
Katja Wayán

in Kooperation mit

Textbilder - Logos Kooperationspartner gesamt

 

Vorträge und Workshops

Stefan Geyerhofer
Vortrag: „Hilfe, mein Kind braucht Therapie! Hilfe, meine Eltern nerven!" Jugendliche und ihre Eltern in Therapie und Beratung
Nur am Problem festzuhalten erleben viele Jugendliche als ein Mehr desselben – etwas, das sie von genervten und hilflosen Eltern, von vorwurfsvollen Lehrer:innen kennen. Aber nur auf Ressourcen und Lösungen zu fokussieren, geht auch an der Realität Jugendlicher und noch mehr an der ihrer Eltern vorbei. Deshalb können wir hier Therapie und Beratung als ein anhaltendes Pendeln zwischen diesen beiden Arbeitsbrennpunkten verstehen um Jugendliche und Eltern dort abzuholen, wo sie sind und gleichzeitig Anstöße für Veränderungen zu geben. Weiters werden spezifische Herausforderungen und häufige Fragen der Arbeit mit Jugendlichen und ihren Eltern diskutiert – wie die oft mühsame Beziehungsgestaltung, Setting-Fragen, unterschiedliche Aufträge und Ziele, warum es manchmal weitere Helfer:innen braucht, wann Probleme und Personen getrennt gehören, wie uns die Peers und die Pubertät in die Therapie reinpfuschen, wie wir sie auch nutzen können oder welche Bedeutung Humor in der Arbeit mit Jugendlichen haben kann.

Leonhard Thun-Hohenstein
Vortrag: Resiliente Eltern und resiliente Jugend – vom Überleben in schwierigen Zeiten
Die Fähigkeit, sich in schwierigen Zeiten nicht von den Problemen überschwemmen zu lassen sondern sich zu schützen, sich auf sicheren Pfaden zu bewegen, nennt man Resilienz. Resilienz ist eine angeborene Eigenschaft, die im Laufe des Lebens je nach Einflussfaktoren vermehrt oder verringert werden kann. Gerade das Jugendalter ist für die Betroffenen und ihre Eltern von vornherein eine Hochrisikozeit und dies umso mehr in schwierigen Zeiten. Wie können Eltern und Jugendlich resilient sein und gemeinsam ihre Resilienz verbessern? Wie herannahende Krisen erkennen und vorbeugen? Wie aus der Krise kommen?

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Lena Holubowsky / Katja Wayán
Workshop: Schaut, wie wir die Welt wahrnehmen: Autismus, ADHS und aggressives Verhalten verstehen – Jugendliche, Eltern und Pädagog:innen gut unterstützen
Der Workshop bietet Einblicke in unterschiedliche Fertigkeiten für Kinder mit Autismus, ADHS oder aggressivem Verhalten. Nach einer kurzen Vorstellung des Buches „Schaut, wie wir die Welt wahrnehmen“ werden praxisnah Übungen und Fertigkeiten ausprobiert. Die Übungen dienen sowohl der Anwendung in Gruppen, wie beispielsweise in Schulen, als auch im innerfamiliären oder therapeutischen Kontext. Ziel des Workshops ist es, hilfreiche Materialien vorzuschlagen, die Sicht der Kinder einzunehmen und einen unterstützenden Rahmen in unterschiedlichen Settings zu schaffen.

Kornelia Kofler
Workshop: 1+1=VIELE! Scheidung und Patchwork Familien als Potential. Systemische Ansätze für komplexe Herausforderungen
Scheidungs- und Patchwork Familien können trotz Komplexität und Konflikten an Beziehungserfahrungen wachsen und trotz instabilen Bindungen können eigene Ressourcen und Resilienz entwickelt werden. Wie kann es diesen Familien gelingen aus der Konfliktspirale auszusteigen? Wie können dynamische Familiensysteme in Beratung und Therapie gut unterstützt werden? Wie behalten wir in all der Dynamik den Überblick? Wie kann es gelingen Sicherheit, Orientierung und Vertrauen aufzubauen? Welches Setting wählen wir bei Trennung/Scheidung und in Patchwork Familien? Der Workshop soll Einblick in die Arbeit mit Familien in diesen oft konflikthaften Phasen geben. Fallbeispiele erhöhen den Praxisbezug und ermöglichen Raum zur Reflexion von eigenen Fragestellungen und praktischen Erfahrungen. Ein Handwerkskoffer systemischer Methoden wird für Sie geöffnet und kreative Ansätze zur Stabilisierung von Familien werden vorgestellt.

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Wilhelm Rotthaus
Workshop: Der Angst den ihr gebührenden Platz zuweisen
Angststörungen gehören im Jugendalter zu den häufigsten psychischen Problemen. Im Workshop soll gezeigt werden, wie Jugendliche gemeinsam mit ihren Angehörigen lernen können, ihre Angst zu akzeptieren, sie aber in die Schranken zu verweisen, wie sie das Vermeiden vermeiden, ein Kontrollerleben entwickeln und der Angst die Energie entziehen. Grundsätzlich ist das Symptom Angst ein Signal für einen anstehenden Entwicklungsschritt innerhalb des relevanten Systems. Im Dialog mit der Familie ist dies ein zentrales Thema. Das Einbringen eigener Fälle seitens der Teilnehmer:innen ist willkommen.

Stefan Geyerhofer
Workshop: Wie wir als Therapeut:innen und Berater:innen beweglich bleiben – kreative Methoden für die Arbeit mit Jugendlichen und ihren Eltern
Aufbauend auf dem Vortrag soll der Workshop die Integration problem- und lösungsorientierter systemischer Therapieansätze sowie Methoden aus der narrativen und hypnosystemischen Therapie in der Arbeit mit Jugendlichen veranschaulichen und kreative Lösungsideen zu den beschriebenen Herausforderungen und Fragen der Therapie mit Jugendlichen und ihren Eltern aufzeigen. Unter Mitbestimmung der Teilnehmer:innen könnten Themen sein: Beziehungsgestaltung, Zielearbeit und Kooperation mit der Schule, die Bedeutung von Humor, Hoffnung und Zutrauen und wie wir Veränderungsmotivation unterstützen können, wenn keine sichtbar scheint oder Jugendliche zwangsweise mit uns im Raum sitzen. Wir überlegen wie wir Jugendliche zu Expert:innen für Probleme und Lösungen machen können, welche Hilfe Peers, aber auch Comics und Geschichten sein können, wie wir uns mit unserer eigenen Person hilfreich einbringen können und was wir dabei von Inspektor Colombo lernen dürfen. Wir wollen reflektieren, was es mit der Frage „Wer bin ich?“ auf sich hat, wie wir in Familiensitzungen oder im Elterncoaching intergenerationale Übersetzer:innen und Beziehungsmediator:innen sein können, wann uns Humor helfen kann, warum wir manchmal Schweigen aushalten müssen, wann es wichtig ist negative Therapieerfahrungen zu würdigen, wieso es oft mehr Helfer:innen braucht, warum Jugendliche einenNutzen aus der Arbeit haben wollen und warum Erfolge gefeiert werden sollen?

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Susanna Neueder
Workshop: Dem Tod und dem Sterben therapeutisch begegnen – Trauerarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien
Wie die Geburt ist der Tod Teil unser aller Leben. Dennoch stellt er ein Tabuthema dar, über das nur ungern gesprochen wird. Vor allem Kinder und Jugendliche werden häufig vor Gesprächen über den Tod „geschützt“, selbst wenn Angehörige versterben. Dabei wollen sie die Wahrheit wissen und am Geschehen teilhaben, betrifft es sie doch genauso wie die Erwachsenen. In diesem Workshop wird veranschaulicht, wie man den Themen Tod und Sterben therapeutisch begegnen kann. Wie spricht man mit Kindern und Jugendlichen über den Tod? Wie unterscheiden sich Kinder und Jugendliche in ihrer Trauer? Wie kann ich Familien in der Trauerbewältigung und der Verarbeitung von Verlusten gut begleiten? Gemeinsam widmen wir uns der Beantwortung dieser Fragen und wird erarbeitet, wie die wertvolle Ressource des Familiensystems in solch stürmischen Zeiten mobilisiert und gestärkt werden kann.

Elisabeth Ritter-Venier
Workshop: Bewegen, wenn nichts mehr geht
Das Leben mit seinen Herausforderungen kann einen in die Knie zwingen, einem die Luft wegnehmen und einen flachlegen – weil es einfach schwer ist, nicht mehr tragbar, eine Zumutung. Wir werden uns mit systemischem Blick kleinsten Bewegungen zuwenden – bei Kindern, Jugendlichen, ihren Bezugspersonen, im System, bei uns. Wo fließt was, auch wenn im Außen alles erstarrt zu sein scheint? Wo sind Bewegungen spürbar, auch wenn wir nichts davon mit unseren Augen erkennen können? Wo geht was, obwohl das Gelände so unwegsam erscheint? Wie können wir selber in Bewegung bleiben oder kommen, wenn die Ausweglosigkeit und Erstarrung unseres Gegenübers uns bedrohlich nahekommt? Wie können wir aushalten, wenn es ‚Stillstand‘ noch braucht, weil Vergangenes noch zu fesseln scheint? Wie können wir darin bestärken, wieder Vertrauen in Bewegung zu finden und sich Bewegung wieder zuzumuten? Mit systemtheoretischen Überlegungen zu Veränderungs-prozessen, Wissen aus Entwicklungspsychologie, Bindungstheorie und Neurophysiologie werden wir uns dem Körper und den Auswirkungen von Bewegung zuwenden. Während wir uns diesem komplexen Geschehen fachlich nähern, werden uns Erfahrungen aus der praktischen therapeutischen Tätigkeit begleiten und ermutigen, im Klinik- oder Praxisalltag Menschen einzuladen, mit uns unkonventionelle Wege zu gehen.

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Lena Holubowsky / Jennifer Kernreiter
Vortrag: Neurodiversität & Autismus – Unterschiede & Gemeinsamkeiten verschiedener Wahrnehmungen
Der Vortrag bietet Einblicke in die andere Art der Wahrnehmung neurodiverser Jugendlicher und deren Familien. Nach einer kurzen Vorstellung von Autismus nach ICD11 im Allgemeinen begeben wir uns auf Entdeckungsreise und erkunden Unterschiede und Gemeinsamkeiten verschiedener Wahrnehmungen im Spektrum. Aus einer systemischen Perspektive wird ein möglicher Ansatz für die Arbeit mit autistischen Jugendlichen sowie die Bedeutung der Elternarbeit dargestellt. Es werden Fallbeispiele präsentiert und Geschlechterunterschiede erläutert. Ziel ist es, einen Überblick unserer Arbeit zu präsentieren und Neugierde auf Klient:innen im Spektrum zu erhöhen.

Sebastian Baumann
Vortrag: Wurde das denn schon mal abgeklärt???
Die individuelle biologisch-psychologische Sicht auf Probleme von Familienmitgliedern bestimmt heute unseren Umgang mit „Störungen“. Bereits bei vierjährigen wird nach der innewohnenden individuellen Krankheit gesucht, die das störende Verhalten erklären soll. Eine ideale Umgebung für systemisch inspirierte Menschen, um einen Unterscheid zu machen. Wie lässt sich die soziale und die Rollen-Dimension in den Therapieraum bringen? Die Besonderheit der Systemischen Therapie, im Mehrpersonensetting (MPS) zu arbeiten, erfährt derzeit einerseits wieder eine Renaissance. Andererseits wird es von Therapeut:innen und Klienten auch vermieden; es wirkt unkontrollierbarer. Der Vortrag möchte Lust auf MPS machen und seine Wirksamkeit anhand von Videosequenzen aus Therapien zeigen.

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Petra Laimer-Schroll
Vortrag: Trauma im Blick – Brainspotting mit Jugendlichen und ihren Eltern
Traumatische Erfahrungen können Jugendliche und ihr familiäres Bezugssystem tiefgreifend erschüttern. Brainspotting ist eine innovative Methode zur Traumaverarbeitung, die sowohl tiefgreifend als auch schonend wirkt. Die Methode nutzt die Blickrichtung als Zugang, um über das visuelle System und die Körperwahrnehmung traumabedingte Blockaden zu erkennen und deren Verarbeitung sowie Integration zu fördern. Brainspotting kann bei emotionalen und körperlichen Beschwerden eingesetzt werden. Der Vortrag beleuchtet die Auswirkungen von Trauma und die Anwendungsmöglichkeiten von Brainspotting in der Arbeit mit Jugendlichen und ihren Eltern.

Sebastian Baumann
Workshop: Kompetenzen und Methoden für das Mehrpersonensetting
Im Vergleich zum Einzelsetting benötigt es im Mehrpersonensetting (MPS) andere und weitere Kompetenzen. Diese möglichen Kompetenzen werden wir uns anschauen und ausprobieren. Auf der Ebene von Methoden bietet das MPS sehr viel mehr Spielraum, weil neben den aus dem Einzelsetting bekannten, noch viele hinzukommen. Allein den Nebensitzer zu vertauschen kann den Beginn einer wirkungsvollen Beziehungsveränderung markieren. Methoden für das MPS werden so vorgestellt, dass sie bei Gefallen direkt in den Praxisalltag integriert werden können.

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Jennifer Kernreiter / Kornelia Kofler
Workshop: Unterschiedliches Wahrnehmen, Fühlen und Denken - Systemische Gruppentherapie mit Kindern, die „anders“ sind: schüchtern, zurückgezogen, sozial ängstlich
Es erwartet Sie ein Workshop zu Gruppentherapiekonzepten, entwickelt um Therapeut:innen und Berater:innen Wissen und Fertigkeiten zu vermitteln, die für die Arbeit mit neurodiversen Kindern hilfreich sind, die schüchtern, sozial gehemmt oder im Kontext ihrer Familien und/oder im sozialem Umfeld zurückgezogen sind. Es werden innovative therapeutische Ansätze und praktische Strategien erkundet, die diesen Kindern helfen, soziale Herausforderungen zu überwinden und das Selbstvertrauen zu entwickeln, das sie brauchen, um in sozialen Situationen erfolgreich zu sein. Sie haben die Möglichkeit, Fallbeispiele einzubringen und anhand von Fragen gemeinsame Ideen zu entwickeln. Im Workshop werden erprobte kinder- und jugendtherapeutische Methoden demonstriert und kreative Ansätze zur Stabilisierung von Kindern und Jugendlichen präsentiert.

Petra Laimer-Schroll
Workshop: Kraft aus dem Körper – traumatherapeutische Interventionen für Jugendliche und ihre Eltern
Der Workshop vertieft die Inhalte des Vortrags. Auf Basis der Forschung zur Gedächtnisrekonsolidierung werden die grundlegenden Bedingungen für die Verarbeitung und Integration von traumatischem Stress vermittelt. Anschließend lernen die Teilnehmenden körperbezogene Stabilisierungstechniken kennen, die auf der Polyvagal-Theorie basieren, und üben diese praktisch ein. Der Workshop bietet praxisnahe Anregungen für die therapeutische Arbeit mit Jugendlichen und ihren Eltern.

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Susanna Neueder / Elisabeth Ritter-Venier
Vortrag: Wir sprechen darüber! - Psychoedukation systemisch gedacht
Die Methode der Psychoedukation ist ein wichtiger Bestandteil in Therapie und Beratung, der zu Ermächtigung beitragen und die Handlungsfähigkeit stärken soll. Denn nur wer über seine mentale Gesundheit Bescheid weiß, ist imstande, sie bewusst in die Hand zu nehmen und zu beeinflussen. Vor allem die Psychoedukation von Kindern, Jugendlichen und deren Familien stellt jedoch eine besondere Herausforderung dar. Komplexe Informationen altersgerecht zu übersetzen und schambesetzte Themen anzusprechen, ist nicht immer einfach. Wie kann Psychoedukation therapeutisch sinnvoll und auf Augenhöhe eingesetzt werden? Wie können wir Wissen in der Therapie zur Verfügung stellen, ohne jungen Klient:innen die Welt zu erklären? Wie können Fach- und Erfahrungsexpertise miteinander verschmelzen? Wie können wir das gesamte Bezugssystem ressourcenorientiert, transparent und informierend einbeziehen und unterstützen? Und ist der Begriff Psychoedukation im Kontext von Therapie und Beratung überhaupt angemessen? Neben diesen Fragen, werden unterschiedliche psychoedukative und informierende Herangehensweisen vorgestellt. Speziell wird Einblick in die Anwendung der Webplattform PSYDUCATED und die Zusammenarbeit mit der Therapiestation für Psychosomatik in Salzburg in der Entwicklung psychoedukativer Zeichentrickfilme gegeben.

Wilhelm Rotthaus
Vortrag: Bezogene Bewältigung von Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
Aus systemischer Sicht erfolgt die Bewältigung der Entwicklungsaufgaben von Jugendlichen (und jungen Erwachsenen) einerseits und Eltern andererseits in einem wechselseitig eng aufeinander bezogenen Prozess. Beide Seiten müssen persönliche Entwicklungsschritte in Beziehung zueinander vollziehen. Diese Betrachtung des Geschehens als parallele Koevolution unterscheidet sich deutlich von der in der Literatur dominanten Sichtweise, nach der elterliches Handeln als mehr oder weniger gezielte Förderung der Entwicklungsaufgaben ihrer Jugendlichen angesehen wird. Aus der systemischen Betrachtung des Geschehens als miteinander korrespondierende Entwicklung eröffnen sich vielfältige therapeutische Möglichkeiten, wie an einigen Fallbeispielen dargestellt wird.

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Vortragende

Dipl.-Psych. Sebastian Baumann studierte Psychologie sowie Sozial- und Religionswissenschaften in Heidelberg, Florenz und Fribourg. Approbation zum Psychologischem Psychotherapeut. Lehrender für Systemische Therapie (SG/DGSF), Beratung (SG/DGSF) und Supervision (SG). Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen sowie für universitäre und private Aus- und Weiterbildungsinstitute im In- und Ausland. Autor zahlreicher Fachartikel und Beiträge zu Standardwerken Systemischer Therapie. Eigener Praxis in Mannheim (D) für Einzel-, Paar- und Familientherapie, Tätigkeit als Supervisor. Zusammen mit Dr. Wilhelm Rotthaus gibt er die Störungsspezifische Reihe im Carl-Auer Verlag heraus. Zusammen mit Prof. Dr. Enno Hermans ist er Gastgeber des Podcast „Nicht wahr, aber nutzbar – der systemische Psychotherapie Podcast“. www.loesungsraum-mannheim.de

Mag. Stefan Geyerhofer, klinischer Psychologe, Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut (Systemische Familientherapie), Systemischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Lehrtherapeut und Lehrsupervisor in der ÖAS, Lehrbeauftragter an der Lasf, in der ÖAP, an der Universität Wien, am WILOB (Lenzburg, CH), am IEF (Zürich, CH) und am Centro die Terapia Strategica in Arezzo (Italien). Mitbegründer des Instituts für Systemische Therapie (IST) in Wien, von 1993 bis 2013 Mitglied der „Core Faculty“ am Dep. of Psychology an der Webster University. Mitbegründer und Vorstandsmitglied des „European Network of Brief Stategic and Systemic Therapy“, Mitbegründer von „Herzklopfen“, einer Beratungsstelle für Jugendliche zum Thema Partnerschaft und Sexualität, sowie Mitbegründer des Psychosozialen Arbeitskreises für Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen (PSAK). www.geyerhofer.com

Lena Holubowsky, MSc., Klinische Psychologin und Psychotherapeutin (Systemische Familientherapie) beim Psychologischen Dienst der Wiener Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) und in freier Praxis (Praxis Apollo). Schwerpunkte ihrer Arbeit in der Praxis sind Klient:innen mit ADHS und Autistischer Wahrnehmung, deren Familien und Angehörige. Sie ist „Applied Behavior Analysis“ – Therapeutin und hat Konzepte zur Gruppentherapie mit Kindern, Jugendlichen, Eltern und Erwachsenen im Bereich Autismus, Neuro-Diversität mitentwickelt. Forschungspreisträgerin (ÖAS Forschungspreis), Mitautorin von „Schaut, wie wir die Welt wahrnehmen! Autismus, ADHS und aggressives Verhalten verstehen – Tipps und Materialien für die ganze Klasse. Persen Verlag, 2023. www.psychologie-apollo.at

Dr. Jennifer Kernreiter, Psychologin, Psychotherapeutin (Systemische Familientherapie) am Institut für Systemische Therapie IST in Wien, Systemische Einzel-, Paar- und Familientherapie, Master in Psychologie mit Schwerpunkt in Counseling (Webster Private University Vienna), Doktorats Studium der angewandten medizinischen Wissenschaft (PhD, Medizinische Universität Wien). Lehr-/Seminartätigkeit am AKH Wien, an der Medizinischen Universität Wien, der Wiener Kinder- und Jugendhilfe, in der ÖAS, WienXtra, Pro Mente und bei nationalen und internationalen Kongressen. Arbeitsschwerpunkte: psychotherapeutische Gruppen, Tätigkeit mit Kindern, Jugendlichen, Eltern und Erwachsenen im Bereich Autismus, Neuro-Diversitäten, Intersexualität, Transidentität und Adoption. Mitarbeiterin an Forschungsprojekten, Forschungspreisträgerin (Ernst-Berger Preis, ÖAS Forschungspreis), Autorin und Mitautorin von Fachartikeln und des Videos „Arti Akkurat“ (Wien: IST und Carl-Auer Verlag, 2024). www.ist.or.at, www.praxis-kernreiter.at

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Kornelia Kofler, Psychotherapeutin (systemische Familientherapie) im Zentrum für Entwicklungsförderung ZEF 20 der Wiener Sozialdienste und in freier Praxis in Wien, Lehrtherapeutin mit partieller Lehrbefugnis für systemische Familientherapie (Einzellehrtherapie) in der LASF, Anleitung systemisches Praktikum, Dipl. Kleinkindpädagogin, Referentin in der pädagogischen/psychotherapeutischen Erwachsenenbildung, langjährige Berufserfahrung mit Familien, Kindern und Jugendlichen in psychiatrischen/psychosozialen Einrichtungen, www.familien-therapie.at

Mag. Petra Laimer-Schroll, Systemische Familientherapeutin, Hypnotherapeutin (klinische Hypnose nach Milton Erickson), Säuglings-, Kinder- und Jugendpsychotherapeutin, Traumatherapeutin (Brainspotting, EMDR, SE), Brainspotting-Supervisorin, Resource Therapy Trainerin, Lehrtherapeutin für Systemische Familientherapie in der ÖAS. Selbstständig tätig als Psychotherapeutin und Supervisorin in eigener Praxis. Aktive Mitarbeit in nationalen und internationalen Fachgremien mit dem Schwerpunkt Trauma bei Kindern und Erwachsenen. www.federleicht-loewenstark.com

Susanna Neueder, MSc., Psychotherapeutin (Systemische Familientherapie), Klinische Psychologin & Gründerin der psychoedukativen Webplattform PSYDUCATED.Susanna Neueder arbeitet mit Erwachsenen, Kindern, Jugendlichen, Paaren und Familien in freier Praxis. Im Rahmen ihrer Ausbildung und beruflichen Laufbahn war sie unter anderem am Hanusch-Krankenhaus, am AKH Wien und an der Klinik Favoriten tätig. Sie ist Co-Leiterin der „Praxis in der Josefstadt“ in Wien und hat die psychoedukative Webplattform PSYDUCATED gegründet, welche das Ziel verfolgt, die Gesundheitskompetenz von Kindern und Jugendlichen zu stärken. www.neueder.at, www.psyducated.com, www.praxis-in-der-josefstadt.at

Mag. Elisabeth Ritter-Venier, Klinische- und Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin (Systemische Familientherapie), Lehrtherapeutin für systemische Familientherapie der ÖAS, Weiterbildung in Säuglings-, Kinder- und Jugendpsychotherapie (MEGA Austria), Weiterbildung im Bereich Trauma mit Schwerpunkt Kinder und Jugendliche (EMDR Institut Austria, Lutz Besser, Dorothea Weinberg), Lehrtätigkeit an der PMU Salzburg, am Zentrum für Tageseltern Salzburg, an der Akademie für Elementarpädagogik des BFI Tirol, Supervision im Bildungsbereich, langjährige und aktuelle Tätigkeit auf der Psychotherapiestation der Universitätskinderklinik Salzburg und in freier Praxis.

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Dr. Wilhelm Rotthaus, Arzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. Systemischer Berater, Therapeut und Supervisor (DGSF). Lehrtherapeut (DGSF). 1981 – 2004 Fachbereichsarzt der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters Viersen. Veranstalter der Viersener Therapietage 1982 – 2004. Erster Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) von 2000 bis 2007. Ehrenmitglied der DGSF, der SG und des Berufsverbandes für Kinder- und Jugendpsychiatrie. 25 Buchveröffentlichungen und über 180 Beiträge in Büchern und Fachzeitschriften. www.wilhelm-rotthaus.de

Univ.Prof.Dr. Leonhard Thun-Hohenstein, FA für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Kinder und Jugendheilkunde, Psychodramatherapeut, KJP-Coach und Supervisor, Gründer der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Christian-Doppler-Klinik in Salzburg und der Kinderseelenhilfe, Buchautor (Kinder und Resilienz), Wissenschaftler, autodidaktischer Künstler; Leiter des Salzburg Institute for Arts in Medicine (SIAM). www.vereinderfreunde-kjp.org/siam

Katja Wayán, MSc., Klinische Psychologin, Fachkraft für Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Sie ist langjährige Mitarbeiterin des Psychologischen Dienstes der Wiener Kinder- und Jugendhilfe (MA11) und hat ihren Schwerpunkt im Kinderschutz. Mitautorin von „Schaut, wie wir die Welt wahrnehmen! Autismus, ADHS und aggressives Verhalten verstehen – Tipps und Materialien für die ganze Klasse.“ Persen Verlag, 2023 und von „Das kleine Räusper-Zwinker-Monster: Ein Bilderbuch zu Tic-Störungen und Tourette-Syndrom“. Reinhardt Verlag, 2023. 

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Ablauf

Freitag, 27.11.2026

ab 09:00 Uhr: Anmeldung, Kaffeeempfang
10:00 Uhr: Eröffnung der Systemischen Tage im Salzkammergut
10:15 Uhr: Vortrag Stefan Geyerhofer: „Hilfe, mein Kind braucht Therapie! Hilfe, meine Eltern nerven!" Jugendliche und ihre Eltern in Therapie und Beratung
11:00 Uhr: Vortrag Leonhard Thun-Hohenstein: Resiliente Eltern und resiliente Jugend – vom Überleben in schwierigen Zeiten
11:45 Uhr: Mittagessen
13:00 Uhr:
Workshop 1 Lena Holubowsky / Katja Wayán: Schaut, wie wir die Welt wahrnehmen: Autismus, ADHS und aggressives Verhalten verstehen – Jugendliche, Eltern und Pädagog:innen gut unterstützen
Workshop 2 Kornelia Kofler: 11=VIELE! Scheidung und Patchwork Familien als Potential. Systemische Ansätze für komplexe Herausforderungen
Workshop 3 Wilhelm Rotthaus: Der Angst den ihr gebührenden Platz zuweisen
14:30 Uhr: Nachmittagspause
15:00 Uhr:
Workshop 4 Stefan Geyerhofer: Wie wir als TherapeutInnen und BeraterInnen beweglich bleiben – kreative Methoden für die Arbeit mit Jugendlichen und ihren Eltern
Workshop 5 Susanna Neueder: Dem Tod und dem Sterben therapeutisch begegnen – Trauerarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien
Workshop 6 Elisabeth Ritter-Venier: Bewegen, wenn nichts mehr geht
16:30 Uhr: Pause
16:45 Uhr: Vortrag Lena Holubowsky / Jennifer Kernreiter: Neurodiversität & Autismus – Unterschiede & Gemeinsamkeiten verschiedener Wahrnehmungen

Abends besteht die Möglichkeit, den idyllischen Adventmarkt direkt vor dem Schlosshotel Mondsee zu besuchen. Kulinarische Schmankerl Bauernkrapfen, Kässpätzle, etc. und ein großer Kunsthandwerksmarkt im Kreuzgang des Klosters machen den Besuch zu einem ganz besonderen Erlebnis!

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Samstag, 28.11.2026

09:00 Uhr: Vortrag Sebastian Baumann: Wurde das denn schon mal abgeklärt???
09:45 Uhr: Vortrag Petra Laimer-Schroll: Trauma im Blick – Brainspotting mit Jugendlichen und ihren Eltern
10:30 Uhr: Vormittagspause
11:00 Uhr:
Workshop 7 Sebastian Baumann: Kompetenzen und Methoden für das Mehrpersonensetting
Workshop 8 Jennifer Kernreiter / Kornelia Kofler: Unterschiedliches Wahrnehmen, Fühlen und Denken - Systemische Gruppentherapie mit Kindern, die „anders“ sind: schüchtern, zurückgezogen, sozial ängstlich
Workshop 9 Petra Laimer-Schroll: Kraft aus dem Körper – traumatherapeutische Interventionen für Jugendliche und ihre Eltern
12:30 Uhr: Mittagessen
14:00 Uhr: Vortrag Susanna Neueder / Elisabeth Ritter-Venier: Wir sprechen darüber! - Psychoedukation systemisch gedacht
14:45 Uhr: Vortrag Wilhelm Rotthaus: Bezogene Bewältigung von Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
15:30 Uhr: Verleihung des Psychologie-Awards 2026 und Abschluss
ab 16:00 Uhr: gemütlicher Ausklang mit kleiner Jause

                    

Der Innovationspreis für Angewandte Psychologie wird an Kolleg:innen verliehen, die einen besonderen Beitrag zur Praxis der Psychologie und Psychotherapie geleistet haben. Mehr Informationen zum Award, zur Jury und ein kurzes Info Video unter www.psychologie-award.com

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2024 zeichnete die renommierte Fachjury während einer Fachtagung in Luzern (CH) Ulrich Clement für sein Lebenswerk und Klaus Eidenschinck mit dem Psychologie Award 2024 aus. 2025 erhielten Bernhard Trenkle den Lebenswerk-Award und Ilka Hoffmann-Bisinger den Psychologie-Award. 2026 soll der Award im Rahmen unserer Fachtagung in Mondsee verliehen werden.

Die Carl Auer Kongressbuchhandlung begleitet die Tagung durchgehend mit einem Büchertisch zum Tagungsthema und mit aktueller systemischer Fachliteratur.

Der Verlag Auditorium Netzwerke wird ausgewählte Vorträge in Bild und Ton aufnehmen. Im Anschluss können diese im Onlineshop erworben werden.

Fortbildungspunkte

Die Fachtagung ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem IF Weinheim. Die Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg akkreditiert die Fachtagung nach Kategorie B ihrer Fortbildungsordnung mit 12 Fortbildungs-punkten. Teilnehmer:innen aus Deutschland können die Tagung bzw. die Fortbildungspunkte bei ihrer Landespsychotherapeuten- und/oder Landesärzte-kammer geltend machen. Teilnehmer:innen aus Österreich, der Schweiz oder anderen Ländern wird die Fachtagung als Fortbildung mit 20 Einheiten bestätigt.

Veranstaltungsort

Schlosshotel Mondsee, www.schlossmondsee.at

Das Hotel bietet den Tagungsteilnehmer:innen, die ihr Zimmer über uns buchen, ermäßigte Zimmerpreise (inkl. Frühstücksbuffet). Königlich – und sogar besonders günstig – können Sie im Schloss logieren, wenn Sie sich eine Suite mit Kolleg:innen/Begleitungen/Freund:innen teilen. Die Details finden Sie hier.

Weitere Unterkünfte stehen in Mondsee und Umgebung zur Verfügung.

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Kosten

Tagungsgebühr inklusive dreigängigem Mittagessen am Freitag und Samstag: 450,00 EUR (Studierende: 395,00 EUR)

FRÜHBUCHER-AKTION: verbindliche Buchung und Zahlung bis 31.05.2026: 395,00 EUR (Studierende: 340,00 EUR)

Anmeldung/Information

Ab sofort per Mail an office@systemischetage.at oder hier

Sie erhalten nach Ihrer Anmeldung eine Bestätigung per Mail mit Informationen zur Zahlung. Mit der Einzahlung Ihres Tagungsbeitrags wird Ihre Teilnahme verbindlich. Eine Stornierung bis 6 Wochen vor Veranstaltungsbeginn ist kostenfrei möglich. 6 – 1 Woche vor Veranstaltungsbeginn werden 50% refundiert. Ab 1 Woche vor Beginn kann der Tagungsbeitrag nur mehr bei Stellung einer/s Ersatzteilnehmers/in refundiert werden.

 

Hier finden Sie den Programmfolder mit allen Details zur Veranstaltung.